Superfood Ingwer
und seine Bedeutung im Ayurveda
Ingwer ist aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken: Seine würzige Schärfe verleiht vielen Gerichten den letzten Schliff. Noch interessanter ist jedoch seine gesundheitsfördernde Wirkung, die im Ayurveda bereits seit Tausenden von Jahren bekannt ist. Hier wird Ingwer oft als Mahaushadha (große Medizin) oder als Vishvabhesaja (universelles Kraut) bezeichnet, was seine besondere Bedeutung hervorhebt. Wir sehen uns diese Wurzel einmal näher an und erläutern, bei welchen Krankheitsbildern Ingwer seine Wirkung entfaltet.
Ingwer im Ayurveda
Im Ayurveda wird zwischen frischem und getrocknetem Ingwer unterschieden. So ist die frische Wurzel für aus dem Gleichgewicht geratenes Vata besonders empfehlenswert: Reich an Antioxidantien sowie Vitamin C trägt sie zur Stärkung des Immunsystems bei und wirkt auf die Magen- und Darmfunktion ein.
Getrockneter Ingwer ist durch die Dehydrierung ein konzentriertes Gewürz und hält ebenso viele positive Eigenschaften bereit. Seine entzündungshemmende Wirkung wird im Ayurveda beispielsweise bei arthritischen Beschwerden sowie bei Infektionen eingesetzt, um die Vermehrung von schädlichen Bakterien einzudämmen. Ferner reduziert er Kapha und erhöht zugleich das Verdauungsfeuer Agni.
Wertvolle Eigenschaften des Ingwers
Im Ayurveda wird der Geschmack (rasa) von Ingwer als scharf und süß, seine Energetik (virya) als wärmend sowie seine nachverdauende Wirkung als süß definiert. Die Wurzel gilt als »Universalmedizin«, die auf alle Gewebearten und insbesondere auf die Verdauungs-, Atmungs- und Kreislaufkanäle heilsam einwirkt. Somit schlägt Ingwer auch eine Brücke von der Ernährung zur Medizin – seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten können täglich ihre gesundheitsfördernde Kraft entfalten.
Wie kann die Wurzel eingesetzt werden?
Aufgrund seines frischen, würzigen Geschmacks lässt sich Ingwer unkompliziert und vielseitig verwenden und ist daher in nahezu jeder landestypischen Küche zu finden. Dabei verfeinert er nicht nur das Aroma, sondern verbessert sogar den Nährwert von Speisen.
Eine einfache Form ihn frisch zu konsumieren ist als Zusatz im Tee – hier hilft er Husten und Halsschmerzen zu lindern. Als unverzichtbare Zutat im Curry trägt Ingwer dazu bei, den Säuregehalt von Hauptzutaten wie in Hülsenfrüchten zu reduzieren. Überdies kann er auch gut beim Backen von Brot oder Keksen als würzige Note seine Anwendung finden, während er in eingelegter Form eine vorzügliche Vorspeise ist.
Getrockneter Ingwer ist wiederum ohnehin Hauptbestandteil von Gewürzmischungen wie Curry oder Garam Masala und verleiht darin Gerichten einen warmen und erdigen Geschmack. Wer mit Husten, Nasennebenhöhlenentzündung oder einem Kapha-Ungleichgewicht zu kämpfen hat, sollte es einmal mit einer Kombination aus getrocknetem Ingwer mit Marica (schwarzem Pfeffer) und Pippalῑ (langem Pfeffer) versuchen. Diese Mischung kann zudem bei der Gewichtsreduktion unterstützen.
Ingwer gezielt einsetzen
Ayurveda macht sich die positiven Eigenschaften des Ingwers nicht nur in der Küche, sondern auch bei der Behandlung verschiedener Krankheitsbilder zunutze. Seine Fähigkeit zur Eliminierung von Giftstoffen im Körper zählt hier ebenso dazu wie seine verdauungsfördernde Wirkung. Auch bei Übelkeit, Schluckauf, Störungen des Magen-Darm-Traktes, Frieren, Alterungserscheinungen, Erkältungssymptomen sowie bei Schmerzen wird Ingwer im Ayurveda gezielt eingesetzt. Seine gute Verträglichkeit machen Ingwer zu einer unverzichtbaren Allzweckwaffe, die auch vorbeugende Kräfte in sich birgt. Lediglich bei bestehenden Hautkrankheiten, Blutarmut, Blasenerkrankungen, Gerinnungsstörungen, Gastritis sowie bei einem sehr dominanten Pitta sollte man vorsichtiger in der Anwendung sein.