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Sie stecken in trüben Gedanken fest?
8 ayurvedische Tipps gegen den Winterblues

An manchen Wintertagen möchte man die ganze Welt umarmen – wenn die Sonne scheint, die Natur mit Schnee überzuckert ist und ein wenig Ruhe einkehrt. Doch es gibt auch viele trübe Tage mit wolkenverhangenem Himmel, an denen uns die frühe Dunkelheit und die nasse Kälte zu schaffen machen. Mit unseren acht ayurvedischen Tipps gegen den Winterblues schöpfen Sie auch dann neue Energie und kommen gut durch diese Jahreszeit.

Winterblues-Frau

Warum macht uns der Winter zu schaffen?

Kurze Tage, wenig Licht, die Erde macht Winterschlaf, zieht sich zurück und sammelt neue Kräfte. Am liebsten möchten wir es ihr gleichtun, denn auch unser Körper fährt den Stoffwechsel herunter, um Energie zu sparen – das genetische Erbe des Höhlenmenschen steckt eben immer noch in uns. Tatsächlich ist dies aber mit unserem turbulenten Alltag kaum vereinbar und es wird schwierig die geforderte Leistungsfähigkeit hochzuhalten. Dabei könnten wir eine Auszeit gut gebrauchen, denn die längeren Dunkelphasen führen zu verringerten Serotonin- und erhöhten Melatonin-Werten, was zu vermehrter Müdigkeit führt. Eben deshalb stellt sich oft ein, was gemeinhin als Winterblues bezeichnet wird: keine echte Depression, aber das starke Bedürfnis nach Ruhe, Rückzug, Wärme und Licht. Häufig verwechseln wir diese natürlichen Bedürfnisse mit Krankheitssymptomen und statt ihnen nachzukommen, bekämpfen wir sie. Wir passen uns dem Stress unserer Umwelt an und vertrauen zu wenig unserer inneren Stimme.

Natürlich lassen sich nicht alle negativen Faktoren einfach ausschalten, aber mit einigen ayurvedischen Tipps kommen wir leichter wieder Energie und bringen unser Inneres mit der Außenwelt besser in Einklang.

Unsere 8 ayurvedischen Tipps gegen den Winterblues

1. Bleiben Sie in Bewegung
Nutzen Sie die kurze Helligkeit des Tages für Bewegung an der frischen Luft und tanken Sie die Energie der Sonne selbst an kühleren Tagen. Ihre Wärme und das natürliche Licht stärken unser Immunsystem enorm und kurbeln die Produktion von Vitamin D an. 

2. Sorgen Sie für innere Wärme
Nasse Kälte ist oft durchdringend. Entfachen und stärken Sie daher Ihre innere Wärme. Auf dem Speiseplan sollten nun gekochte Gerichte mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer, schwarzer Pfeffer, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel, Rosmarin, Kurkuma und Bockshornklee stehen. Diese halten überdies unser Verdauungsfeuer am Brennen. Eine gute Tasse (Ingwer-)Tee kann zudem wahre Wunder bewirken. In einem Blogbeitrag haben wir für Sie leckere ayurvedische Tee-Rezepte zum Nachkochen zusammengestellt, mit denen Ihnen warm ums Herz wird.

3. Halten Sie sich warm
Schützende Kleidung ist im Winter ohnehin selbstverständlich. Denken Sie aber vor allem an warme Socken sowie Schal und Mütze, die Ohren und Hals gut bedecken. Der ganze Körper sollte warmgehalten werden, um gar nicht erst ins Frieren zu kommen. 

 

Winterblues-Socken

4. Sorgen Sie für Entspannung
Unsere ayurvedischen Tipps bringen mehr Energie und trotzdem sollten Sie für ausreichende Ruhephasen an kalten Wintertagen sorgen. Verzichten Sie abends auf elektronische Unterhaltung, damit auch der Geist entspannen kann. Durch Fernsehen, Smartphone und PC prasseln ständig Impulse auf uns ein und geben kaum Raum für Entspannung unserer Sinne. Ein frühzeitiges Abschalten dieser Geräte ermöglicht einen besseren Schlaf.

Winterblues-Atmen

5. Atmen Sie tief durch
Wenn wir trübsinnig werden, liegt das oft an mangelnder Energie – unser Prana, die Vitalkraft, sinkt. Diese speist sich jedoch aus einer ganz natürlichen Quelle: dem Atem.

Für einen Energieschub empfiehlt Yogalehrerin Mechthild Brosch die Bhastrika- bzw. Blasebalg-Atmung. Mit der Bhastrika fluten wir unseren Körper regelrecht mit Prana. Nehmen Sie hierfür eine aufrechte Sitzhaltung (im Fersensitz oder auf einem Stuhl) ein. Die Arme sind mit lockeren Fäusten vor den Schultern gebeugt und die Fingernägel schauen dabei nach vorne. Lassen Sie die Schultern locker, halten Sie den Kopf gerade und schließen Sie die Augen. Atmen Sie zunächst ganz normal ein und aus. Schließlich atmen Sie kräftig durch die Nase ein, strecken zugleich die Arme nach oben und öffnen die Finger. Dann atmen Sie ebenso kräftig durch die Nase aus, lassen gleichzeitig die Ellenbogen seitlich an den Brustkorb fallen und verschränken die Fäuste wieder vor den Schultern. Wiederholen Sie die Übung 15- bis 20-mal und spüren Sie im Anschluss mehrere Atemzüge nach. Nach drei Runden bleiben Sie noch für einige Minuten ruhig sitzen und beobachten Ihre Empfindungen.

Achtung: Bei hohem Blutdruck und während der Schwangerschaft sollte diese Atemübung nicht durchgeführt werden.

6. Mit Yoga zu mehr Energie
Auch Yoga-Übungen helfen dabei, den Energiefluss anzuregen und trübe Gedanken zu verscheuchen. Versuchen Sie es einmal mit Chandrasana, der Mondhaltung: 

Bei dieser Asana wird die Muskulatur zwischen den Rippen gedehnt, was zu einer tieferen Atmung verhilft. Stellen Sie hierfür die Füße parallel hüftgelenksbreit auseinander und ziehen Sie die Bauchdecke sanft nach innen. Mit dem Einatmen bringen Sie die Arme über die Seiten nach oben. Verschränken Sie die Finger und ziehen Sie die Zeigefingerspitzen Richtung Decke. Halten Sie die Schultern tief und atmen Sie mit einem Lächeln ein. Beim nächsten Ausatmen neigen Sie den Oberkörper nach rechts zur Seite, ziehen ihn in die Diagonale lang und verweilen in dieser Position für einige Atemzüge. Lassen Sie den Atem in die gedehnte linke Flanke fließen und halten Sie auf beiden Füßen gleich viel Gewicht. Mit dem Einatmen bewegen Sie sich zurück zur Mitte und wiederholen die Bewegung ausatmend zur anderen Seite. Schließlich geht es einatmend zurück zur Mitte. Mit dem Ausatmen nehmen Sie beide Arme über die Seite nach unten und verweilen noch für einige Atemzüge im aufrechten Stand. 

7. Viel Berührung gibt uns Halt
Nicht nur unsere verspannten Muskeln, sondern auch unsere Seele lockert sich, sobald wir auf heilsame Weise berührt werden. Körperliche Nähe gibt uns Halt, Wärme und Geborgenheit – wir fühlen uns tief im Inneren angesprochen und können loslassen. Sogar unser Immunsystem wird durch achtsame Berührung gestärkt. Vor allem wird jedoch unsere Selbstwahrnehmung aktiviert, was zugleich unser Selbstwertgefühl steigert. Je mehr Berührung wir erfahren, umso besser kann sich beides entfalten und damit auch seelische Verspannungen lösen. 

8. Ölmassagen für Wärme und Entspannung
(Selbst-)Massagen entspannen nicht nur unseren Körper, sondern stärken wie nebenbei auch unsere Seele. Hierfür empfehlen wir gutes Mandel-, Jojoba- oder Sesamöl, das gleichzeitig unsere Haut vor Austrocknung schützt. Erwärmen Sie das Öl auf eine angenehme Temperatur, massieren Sie es in den ganzen Körper ein und lassen Sie es eine Stunde lang einwirken. Um den wärmenden Effekt zu potenzieren, ist ein anschließendes Entspannungsbad von 10 bis 15 Minuten ratsam – Balsam für die Seele.

Winterblues-Spass-im-Schnee
Bild Dr. Sharmili Mehar Madishetty (B.A.M.S)

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