DAS AYURVEDA PRINZIP – TEIL 1
Die Ursprünge des Ayurveda
Auch wenn Ayurveda dem heutigen Zeitgeist entspricht, handelt es sich dabei doch um uraltes Wissen, das über Jahrhunderte weitergegeben und entwickelt wurde. Sein Ursprung ist in Indien zu finden, von wo es sich als Heilmethode, die auf logischen und sehr rationalen Grundlagen fußt, in die Welt verbreitete. Bereits im Atharvaveda, der heiligen Textsammlung des Hinduismus, werden verschiedene Krankheiten und ihre Behandlungen erwähnt. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. wurde diese Wissenschaft systematisch weiterentwickelt. In dieser sogenannten Samhita-Periode entstand eine ganze Reihe von klassischen Werken verschiedener Autoren. Die bekanntesten Texte Charaka Samhita, Sushruta Samhita und Ashtanga Hridayam konzentrieren sich dabei auf die Innere Medizin, die Chirurgie sowie alle acht klinischen Bereiche des Ayurveda.
Altes Wissen
für unsere Zeit
Wie können aber Erkenntnisse aus früheren Jahrhunderten heute noch Bestand haben? Dazu muss man sich den Kern des Ayurveda genauer ansehen: Schon bei der Diagnose werden im Ayurveda die Ursachen für Krankheiten oder einem Unwohlsein im Inneren des Menschen gesucht. Äußere Umwelteinflüsse, die vielen Veränderungen unserer Zeit, der von außen an uns herangetragene Stress – all das verursacht Krankheiten, es lässt sich jedoch meist nicht verändern. Die Reaktion unseres Körpers auf diese negativen Faktoren kann aber sehr wohl in neue Bahnen gelenkt werden und für Heilung sorgen.
Durch diesen medizinischen Ansatz behält Ayurveda auch über Jahrhunderte hinweg seine Bedeutung. Zwar hat sich die Welt grundlegend verändert, der Mensch und sein Organismus ist jedoch über viele Generationen gleich geblieben. Unser Körper reagiert damals wie heute von innen heraus auf Einwirkungen von außen. Genau hier setzt Ayurveda an: Diese Lehre konzentriert sich auf das Innere des Menschen, auf innere Auslöser von Störungen sowie auf krankheitsbedingte Reaktion – nicht aber auf die Krankheit selbst. Daher ist es im Ayurveda auch weniger von Belang, wenn sich über die Jahrhunderte Krankheitsbilder ändern oder ganz neue hinzukommen, denn der menschliche Organismus bleibt immer derselbe. Demzufolge werden sich die Formen der angewandten Therapiemethoden zwar von Fall zu Fall unterscheiden, basieren jedoch auf den gleichen Grundlagen.