Wohltuende Schwingungen
Klangliege Behandlung im RoSana
Stress und Hektik führen bei vielen Menschen zu innerer Anspannung und einem diffusen Unwohlsein: Die innere Balance ist aus dem Gleichgewicht und es ist kaum mehr möglich, aus sich selbst heraus zur Ruhe zu kommen. Mit dem Angebot einer Klangliege Behandlung von Musiktherapeutin Johanna Bosse bieten wir unseren Gästen eine Form alter indischer Heilkunst an, die unter anderem eine Ayurveda-Kur sinnvoll ergänzen kann. Wir sprachen mit ihr über dieses besondere Instrument.
Welche Idee liegt einer Klangliege zugrunde und ist das eine ganz neue Art der Behandlung?
Nein, die Arbeit mit der Wirkung von Klängen war tatsächlich bereits vor mehr als 5000 Jahren Teil der indischen Heilkunst. Die zugrunde liegende Vorstellung ist, dass der Mensch aus Klang entstanden ist, ja selbst aus Klang und Schwingung besteht. Dies deckt sich mit unseren aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass alles Schwingung beziehungsweise Energie ist.
Wenn ein Mensch durch Stress und Anspannung sein Gleichgewicht verliert, können ihm die Klänge helfen, wieder in Einklang mit sich selbst zu kommen.
Wie sieht die Bauweise einer Klangliege aus?
Die Klangliege gehört zur Familie der Monochorde. Sie besteht aus Holz und an ihrer Unterseite sind viele Saiten gespannt. Diese stimmen den gleichen Grundton an. Durch das Zusammenschwingen gleicher Töne wird eine Fülle an Obertönen hervorgerufen. Beim Spielen entsteht damit ein sphärischer und einhüllender Klangteppich.
Bei der Klangliege ist der Grundton noch um Oktave und Quinte erweitert, dies entspricht einer Tambura-Stimmung, die einen erdenden Aspekt hinzufügt. Die Klangliege im RoSana stammt aus der Werkstatt von Christof Linhuber und ist auf den Ton Cis (432 Hz) gestimmt.
Und wie wirkt diese Klangliege auf Ihre Klienten ein?
Es handelt sich ja um ein Körperresonanz-Instrument, das heißt, dass über die direkte Berührung die Schwingung des Instrumentes auf den Körper übertragen wird. Auf diese Weise kann der Rezipient die Klänge nicht nur über die Ohren, sondern über seinen ganzen Körper aufnehmen. Der Mensch wird selbst zum Bestandteil des Klangkörpers. Die Schwingungen erreichen über die Haut und Knochenleitungen alle Zellen und Organe, die auf sanfte Weise stimuliert werden. Es kommt zu einer erhöhten Durchlässigkeit und verbesserten Körperwahrnehmung. Nicht zuletzt kann so die Lebensfreude gestärkt werden.
Damit wären wir schon bei der Anwendung – für wen ist eine Klangliegen-Therapie geeignet?
Wer sich für die Klangliege entscheidet, sollte zunächst einmal bereit sein, veränderte Bewusstseinszustände zuzulassen. Die Gehirnwellen können durch die sich wiederholenden Klangstrukturen in einer Frequenz schwingen, die beispielsweise auch im Tiefschlaf oder in der Meditation auftreten kann – es wird eine musikalische Tiefenentspannung eingeleitet. Dies ist für viele Menschen auf verschiedenen Ebenen unterstützend und aktiviert ihre Selbstheilungskräfte.
Nicht zu empfehlen ist eine Klangliegebehandlung für Menschen, die sich in psychisch sehr instabilen und haltlosen Zuständen befinden, da ein entgrenztes Erleben befördert werden kann.
Wie erklärt sich diese besondere Wirkung einer Klangliege auf den Menschen?
Unter anderem damit, dass der menschliche Körper überwiegend aus Wasser besteht, das Schallwellen sehr gut transportiert. Dies bewirkt eine Art innerliche Massage der Körperzellen. Das autonome Nervensystem wird wieder in seine Balance gebracht und regenerative Prozesse werden eingeleitet. Es entsteht eine Synchronisation aller Körpersysteme, unter anderem der Herzfrequenz, Atmung, Gehirnströme et cetera.
Die Klangliege befördert zudem eine Tiefenentspannung, die den Menschen in seine ursprüngliche Schwingungsfähigkeit zurückversetzen kann. So kann der Zugang zu einer tieferen Ordnung sinnlich erfahren werden, in der alles miteinander verbunden ist.
Können Sie uns den Ablauf einer Klangliegen-Sitzung schildern?
Ich beginne einen Termin immer mit einem kleinen Vorgespräch, um akute körperliche oder seelische Zustände zu erfassen. Nachdem eine bequeme Liegeposition auf der Klangliege eingenommen wurde, findet ein Prozess des Ankommens und Loslassens statt, der manchmal durch Anregungen aus der Körper- und Atemarbeit unterstützt wird. Letztlich geht es darum, die Ebene zu wechseln und aus der (über-)aktiven Gedankenwelt in einen Körpererfahrungs-Modus zu gelangen. Dazu spiele ich zur Einstimmung einige Minuten auf einer kleinen Körpertambura, die auf den Bauch oder Rücken aufgelegt wird.
Dann setze ich mich auf den Boden an die Klangliege und bespiele den Klienten intuitiv und individuell begleitend, manchmal ergänzt durch Summtöne, die sich in den Gesamtklang einfügen. Jede Klangliegensitzung ist ein wenig anders – so sinken manche Klienten ganz bewegungslos in den Klangliegen-Erfahrungsraum oder schlafen dabei auch ein. Andere wechseln die Liegeposition oder summen mit und gestalten so aktiv den für sie stimmigen Klangraum mit. Nachdem die Klänge verklungen sind, ist noch Zeit, im Nachhall bewusst der Wirkung im eigenen Körper nachzulauschen.
Allmählich geht es dann darum, in einer guten Weise wieder aufzutauchen und einen Übergang ins Alltagsbewusstsein zu gestalten. Dazu gehört der Fokus auf ein achtsames Bewegen des innerlich bewegten Körpers. Wer mag, kann seine Erfahrungen auch mitteilen.
Wie bleibt anschließend dieses Gefühl der Ruhe am besten erhalten?
Um die durch die Schwingungen angestoßenen Selbstheilungsprozesse im Körper zu unterstützen, empfehle ich im Anschluss an die Sitzung Wasser oder Tee zu trinken und den verbliebenen Tag bis zur Nachtruhe von übermäßiger Aktivität von Körper und Geist abzusehen. Sprich: sich selbst Raum zu lassen, um die Erfahrung auszukosten.
Eine Klangliege-Sitzung kostet 95 € (Stand Januar 2023) und kann an der Rezeption des RoSana gebucht werden.
Johanna Bosse ist studierte Musiktherapeutin sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie und arbeitet sowohl in einer psychosomatischen Klinik als auch in freier Praxis. Seit 2021 bietet sie ihre Klangliege Sitzungen auch im RoSana an.