RoSana Ayurveda
Für ein gutes Bauchgefühl:
10 Grundregeln der Ayurveda-Ernährung
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle im Ayurveda – sie trägt maßgeblich dazu bei, die Doshas in Balance zu halten und damit das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Zudem ist sie äußerst unkompliziert und lässt sich gut auf unsere europäischen Essgewohnheiten übertragen. Wir zeigen Ihnen 10 einfache Grundregeln auf, mit denen die Umstellung leicht gelingt.
Ayurvedische Ernährung im Einklang mit der Natur
Mit viel Gespür für die Schätze der Natur und deren Verwendung in der Küche berücksichtigt ein ayurvedischer Speiseplan die physischen und mentalen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen. Dadurch schenken Nahrungsmittel nicht nur wertvolle Vitalenergie, sondern auch physische Gesundheit, eine zufriedene Seele und einen klaren Geist. Frische Lebensmittel werden passend zum Konstitutionstyp sowie zu den Tages- und Jahreszeiten ausgewählt und auf den individuellen Stoffwechsel ausgerichtet. Ayurvedische Kräuter und Gewürze verleihen den zubereiteten Speisen wiederum die Vielfalt im Geschmack, erhöhen die Verträglichkeit und wirken positiv auf den menschlichen Organismus ein.
Einfache Grundregeln für die individuelle Ernährung
Neben einem großen Katalog zum individuellen Konstitutions- und Stoffwechselausgleich gibt es im Ayurveda einige gesundheitsfördernde Grundregeln, die jeder Mensch gleichermaßen in seiner Ernährung berücksichtigen sollte. Mit den folgenden Grundregeln wird es Ihnen gelingen, Ihre Verdauungsvorgänge zu verbessern und damit auch mehr Energie zu erlangen. Sie lassen sich leicht in den täglichen Speiseplan integrieren.
1. Die richtige Menge
Essen Sie in Maßen, denn sowohl zu viel als auch zu wenig Nahrung führt zu Störungen. Dazu vierteln Sie das Fassungsvermögen Ihres Magens in Ihrer Vorstellung: Zwei Teile sind für feste und ein Teil für flüssige Nahrung (wie Getränke oder Suppen) gedacht; der vierte Teil sollte frei bleiben, damit die Verdauungsfunktion nicht gestört wird. Die Menge des festen Essens, die Sie in der hohlen Hand halten können, ist ein guter Maßstab.
2. Zu den Mahlzeiten nicht trinken
Um das Verdauungsfeuer nicht zu löschen, sollte man eine bis eineinhalb Stunden vor und nach dem Essen nichts trinken. Während der Mahlzeit hat sich das schluckweise Trinken von einem Glas heißen Wassers (ca. 175 ml) jedoch als verdauungsfördernd erwiesen. Ausnahmen vor dem Essen bilden auch die Verdauung anregende Tees. Für die allgemeine Flüssigkeitsaufnahme sind warmes abgekochtes Leitungs- oder stilles Mineralwasser und Kräutertees am besten geeignet.
3. Hochwertige Nahrungsmittel essen
Ihre Nahrung sollte stets hochwertig, frisch und mit Liebe zubereitet sein. Die beste Qualität bieten Eigenanbau und Bioläden, da hier die Produkte so wenig wie möglich mit Düngemitteln, Insektiziden, Konservierungsmitteln und Schadstoffen belastet sind. Zudem sollte man saisonale Lebensmittel aus der näheren Umgebung bevorzugen.
4. Gekochte und selbst zubereitete Mahlzeiten
Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten möglichst selbst zu und verzichten Sie dabei auf Convenience-Produkte. Warme Mahlzeiten sind darüber hinaus zu bevorzugen, denn diese regen die Verdauung und den Stoffwechsel an. Selbst Schwerverdauliches kann im warmen Zustand besser aufgespalten und verwertet werden. Achten Sie also darauf, dass zumindest die Hauptmahlzeiten (Mittag- und Abendessen) warm zubereitet werden.
5. Individualität in Nahrungsauswahl und Zubereitung
Betrachten Sie Essen als Medizin, aber legen Sie auch Ihr Augenmerk darauf, dass das Essen nahrhaft und Energie bringend ist, Ihnen Genuss beschert und für Ihren Körper leicht ist. Die Wahl der Nahrungsmittel sollte Ihren persönlichen Vorlieben und Verträglichkeiten entsprechen, das heißt, Ihre Konstitution (Prakriti) sowie gegenwärtigen Gesundheitsstörungen (Vikriti) berücksichtigen.
6. In Ruhe essen und gut kauen
Begegnen Sie Ihrer Mahlzeit mit Dankbarkeit und schenken Sie Ihr Ihre volle Aufmerksamkeit. Sobald Ihr Körper das Essen riecht, fängt er an, die richtigen Enzyme für die von ihm erkannten Speisen zu bilden. Nehmen Sie anschließend Ihre Mahlzeit in Ruhe, jedoch nicht zu langsam ein und kauen Sie die Nahrung gut durch. Dadurch nehmen Sie ihrem Magen und Darm eine Menge Arbeit ab. Genießen Sie mit allen Sinnen, indem Sie das Essen genau betrachten, es riechen und die Eigenschaften an Ihrem Gaumen spüren. Bei einer bewussten Nahrungsaufnahme schmeckt man mehr, isst langsamer und ist schneller satt.
Magen-Darm-Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten: Neben einer ungesunden Ernährung können auch Stress und Überlastung dazu führen, dass unser Verdauungssystem rebelliert. Dies beeinträchtigt nicht nur die Lebensfreude, sondern hat auch Einfluss auf unseren gesamten Organismus. Mit unseren speziell abgestimmten Kuren finden Sie wieder ins Gleichgewicht und erlangen gleichzeitig ein Gespür dafür, was Ihrem Körper guttut.
Hier finden Sie unsere Magen-Darm Kuren »7. In angenehmer Atmosphäre essen
Am besten nimmt man seine Mahlzeit an einem Ort ein, der ruhig ist und an dem nicht zu viele Sinnesreize oder starke künstliche Gerüche wie Lufterfrischer vorhanden sind. Essen Sie an einem geeigneten Platz, der mit Dingen versehen ist, die bei Ihnen Wohlbefinden hervorrufen. Die psychische Komponente ist bei der Nahrungsaufnahme sehr wichtig. Setzen Sie sich zu Ihren Mahlzeiten unbedingt hin, denn beim Essen während der Arbeit oder im Gehen liegt Ihre Konzentration auf anderen Dingen. Diese Angewohnheit raubt die Energie aus den Verdauungsorganen, sodass die Mahlzeit nicht vollständig verdaut oder Nährstoffe nicht vollständig aufgenommen werden.
8. Regelmäßig essen und Zwischenmahlzeiten vermeiden
Essen Sie regelmäßig und vermeiden Sie unkontrollierte Zwischenmahlzeiten. Am besten ist es, erst wieder zu essen, wenn die vorangegangene Mahlzeit verdaut ist. Nur so werden die Verdauungs- und Stoffwechselprozesse nicht belastet. Vermeiden Sie demzufolge viele Mahlzeiten sowie häufige Snacks und machen Sie sich drei Mahlzeiten am Tag zur Regel. Auch die Tageszeit ist für die Nahrungsaufnahme von Belang: Da unsere Verdauungsfunktion morgens träge ist, sollten wir ein kleines und leichtes Frühstück zu uns nehmen. Mittags ist unsere Verdauungskraft hingegen am stärksten – zu diesem Zeitpunkt sollte die Hauptmahlzeit geplant werden. Abends beziehungsweise etwa drei Stunden vor dem Schlafengehen ist eine leichte, warme Mahlzeit empfehlenswert.
9. Auf einen ausgewogenen Geschmack achten
Im Ayurveda gilt eine Mahlzeit als ausgewogen, wenn sie alle sechs Geschmacksrichtungen bedient. Idealerweise, aber ohne sich zu sehr auf genau diese Reihenfolge zu versteifen, nimmt man diese gemäß den Phasen der Verdauung in folgender Reihenfolge zu sich: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Das Kochen mit Ghee (Butterfett) intensiviert den Geschmack und fördert die Verdauung.
10. Auf die richtigen Kombinationen achten
Die lange Erfahrung des Ayurveda hat gezeigt, dass gewisse Nahrungsmittel nicht kombiniert werden sollten. Auch hier spielt die jeweilige Konstitution eine Rolle. Sprechen Sie mit einem erfahrenen Ayurveda-Experten, welche Kombinationen Sie vermeiden sollten, damit keine langfristigen Gesundheitsprobleme entstehen.
Wie Sie sehen, ist die Umstellung auf eine ayurvedische Ernährung gar nicht so schwer, während ihr Einfluss auf Körper, Geist und Seele umso größer ist. In unserem Blog finden Sie zahlreiche Rezepte, die Ihnen Anregungen durch alle Jahreszeiten hindurch geben und von erfahrenen Ayurveda-Köchen entwickelt wurden.