Die Sinne öffnen:
Architektin Anna Heringer im Porträt
Für Anna Heringer, die unser Waldhaus zusammen mit Martin Rauch entworfen hat, ist Architektur ein Werkzeug, um Leben zu verbessern. Als Ehrenprofessoren des UNESCO-Lehrstuhls für Lehmarchitektur, Baukulturen und nachhaltige Entwicklung beschäftigen sie sich schon lange Zeit mit der Verwendung natürlicher Baustoffe und auch für das RoSana Ayurveda Kurzentrum setzten sie zusammen ihre Expertise ein: »Unser gemeinsames Ziel war es, das neue Gästehaus so gesund wie möglich für Mensch und Umwelt zu bauen. Daher basiert unsere Konstruktion auf Holz, Erde und Weiden und wir haben den Einsatz von Beton, Stahl, Leimen sowie ungesunden Materialien drastisch reduziert«, so Anna Heringer. Ein wenig wie ein großes Nest wirkt das neu errichtete Gebäude, das wohlige Behaglichkeit ausstrahlt und sich in die Umgebung einfügt. Eben dies war auch die Intention der Kreativen: »Obwohl auf sehr feine Weise hergestellt, sind natürliche Materialien nie wirklich perfekt und das ist gut so. Die Lehmwände umarmen die Bewohner förmlich und vermitteln ein Gefühl, Teil der Natur und geerdet zu sein.«
Im Einklang mit Natur und Landschaft
Ein harmonisches Ensemble zu erschaffen, das sich in organischer Form an den angrenzenden Auwald anschmiegt, war die Vision des RoSana, um seinen Gästen einen Rückzugsort der Ruhe und Besinnung zu bieten. Anna Heringer und Martina Rauch setzten diesen Wunsch mit einer Holzkonstruktion um, die von einer unbehandelten Lärchenfassade sowie einer nach Süden ausgerichteten gewebten Fassade aus ungeschälter Weide umhüllt wird. Das Innenleben zeichnet sich durch atmungsaktive und temperaturregulierende Lehmwandflächen aus. »Die Lehmkaseinböden bringen zusammen mit dem feinen Lehmputz wiederum warme Farbakzente in die Räume«, erklärt Anna Heringer. Dass in dem massiven Holzhaus auch sonst nur Naturmaterialien zum Einsatz kamen, spürt jeder Gast, der an diesem Ort durchatmet und abschaltet – Nachhaltigkeit ist hier erlebbar und öffnet die Sinne.