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ROSANA AYURVEDA

Die Panchakarma – TEIL II
Methoden der Reinigung

Im ersten Teil unserer Panchakarma-Reihe haben Sie erfahren, wie wichtig die erste Phase der Kur ist: Sie dient der Mobilisation von Toxinen (Ama) aus den Depots unseres Körpers. Die nun folgende zweite Phase hat das Ziel, diese Toxine aus dem Körper zu eliminieren. Dafür stehen 5 verschiedene Wege der Reinigung zur Verfügung. Diese werden nicht automatisch, sondern jeweils nur bei entsprechender Indikation durchgeführt:

Teil I
der Panchakarma-Reihe:

VORBEREITUNG

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1. Vamana, das kontrollierte Erbrechen
Nach fünf bis sieben Ghee-Tagen (Vorbereitung) kommt bewusst herbeigeführtes Erbrechen besonders bei Kapha-Störungen zum Einsatz. Hilfreich ist es für Patienten, die z.B. an Schuppenflechte (Psoriasis), Lungenproblemen (Bronchitis, Asthma), Zuckerkrankheit (Diabetes) oder Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) leiden. In Frage kommt es auch für Patienten, bei denen psychosomatische Störungen durch unterdrückte Emotionen bedingt sind. Der Tag beginnt frühmorgens mit einer Ganzkörpermassage und anschließendem Dampfbad. Nach dem Duschen trinken Sie zunächst einen Liter Milch (mobilisiert zusätzlich das überhöhte Kapha) und gleich anschließend eine wässrige Lösung von Süßholzwurzel-Extrakt. Als drittes „Getränk“ folgt Salzwasser. Das nun folgende Erbrechen geht ohne Übelkeit einher und soll zwei bis drei mal erfolgen, bis am Ende nicht mehr „Milch“, sondern klares Wasser erbrochen wird. Für den Rest des Tages erhalten Sie Reissuppe und sollten ruhen.

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2. Virechana, das Auslösen von Durchfall
Die Vorbereitung mit Ghee ist ähnlich, aber diesmal erfolgt die Ausscheidung der mobilisierten Toxine „in die richtige Richtung“, also über den Darm. Ziel ist die Reduktion von Pitta. Geeignete Indikationen sind z.B. Hauterkrankungen (Ekzeme), Leberschwellungen (Fettleber), Milzvergrößerungen oder Gicht. Aber auch Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrome (ADS) können im Einzelfall günstig beeinflusst werden. Diesmal beginnt Ihr Tag noch früher: zwischen 4 und 5 Uhr morgens nehmen Sie spezielle abführende Kräutertabletten und trinken schluckweise lauwarmes Wasser. Bereits nach zwei bis drei Stunden beginnt sich der Darm zu entleeren, rechnen Sie mit 3-15 Entleerungen, dafür ist am späten Vormittag der „Spuk“ schon wieder vorbei und Sie erhalten an diesem Tag und am darauf folgenden Tag zum Frühstück Reissuppe.

 

3. Vasti, die Sache mit den Einläufen
Zur Anwendung kommen vier verschieden Formen des Einlaufes (Shodhana, Lekhana, Snehana, Brumhana). Die Auswahl einer speziellen Einlauf-Form treffen Ihre Ayurvedaärzte entsprechend Ihres im Mittelpunkt stehenden Behandlungszieles.

4. Nasya, die „Nasen-Spülung“
Nasya sollte bei leerem Magen und im zeitlichen Abstand zu Duschen oder körperlicher Anstrengung zur Anwendung kommen. Zunächst trägt ein Dampfbad der Nase zur ersten Reinigung von Borken und Schleim bei. Anschließend werden Öle in ansteigender Tropfenzahl (zwei bis sechs Tropfen) in die Nasenlöcher getropft. Die Auswahl des Öls richtet sich nach dem zu behandelnden Gesundheitsproblem. Durch tiefes Einatmen lassen sich die Schleimkanäle öffnen mit der Folge, dass reichlich neu produzierter Schleim ausgeschneuzt werden kann. Zuletzt erfolgt eine kräftige Gesichts- und Nackenmassage.
Zum Einsatz kommt Nasya bei vielen Krankheiten „oberhalb der Schlüsselbeine“, also z.B. chron. Kopfschmerzen (Migräne), Nasennebenhöhlenprobleme (Sinusitis), Probleme im Bereich der Halswirbelsäule (entzündlicher oder mechanischer Art) sowie Ohrgeräusche (Tinnitus). Auch Formen einer Depression lassen sich günstig beeinflussen.

5. Rakta Moksha, spezielle Formen der „Ausleitung“
Seltener kommen im Ayurveda 2 Formen der (zusätzlichen) Ausleitung von Toxinen in Betracht, die auch schon in frühen Formen westlicher Naturheilverfahren bekannt waren: Aderlass und Blutegel-Anwendung.
Beim Aderlass werden kleinere oder größere Mengen Venenblut aus der Blutbahn entnommen, z.B. bei chronischen Formen von Nesselsucht (Urticaria). Speziell gezüchtete, nicht infektiöse medizinische Blutegel aus der Apotheke können im Bereich lokalisierter Schmerzen (z.B. bei Rheuma) oder bei umschriebenen Hauterkrankungen (z.B. einzelne größere Herde der Schuppenflechte) zur heilungsfördernden Entlastung einer Geweberegion beitragen. Nach Abnehmen der Blutegel darf die Stelle noch eine Zeit lang nachbluten. Meist kommen diese beiden Formen der Ausleitung gegen Ende einer Panchakarma-Kur zum Einsatz.

Teil III
der Panchakarma-Reihe:

WAS KOMMT DANACH?

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