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Yoga für Geist und Körper
Ein Interview mit Mechthild Brosch

Für Mechthild Brosch ist Yoga nicht nur persönliches Lebenselixier – ihre Leidenschaft ist es, anderen diese Kraftquelle aufzuzeigen. In den von ihr durchgeführten Yogastunden lernen RoSana-Kurgäste ebenso wie Teilnehmer ihrer offenen Yogakurse die wohltuende Wirkung kennen. Wir sprachen mit Mechthild Brosch, warum Yoga für jeden ein Gewinn ist und welchen Stellenwert es für sie persönlich hat.

Frau Brosch, wie sind Sie eigentlich zum Yoga gekommen?

Ich kam bereits vor 35 Jahren mit Yoga in Berührung, als ich im Urlaub einen Kurs besuchte. Da bemerkte ich erst, wie steif und unbeweglich ich eigentlich bin – das war mir zuvor gar nicht so bewusst. Wieder zu Hause buchte ich gleich den nächsten Kurs und spürte schnell, dass Yoga nicht nur meinen Körper, sondern mir rundum guttut. Das emotionale Auf und Ab, dass das Leben mit sich bringt, bekommt mit Yoga bildlich gesprochen einen stabilen Boden. Tatsächlich war das ein großes Aha-Erlebnis für mich.

Sie ließen sich anschließend recht bald zur Yogalehrerin ausbilden. War dies auch ein Ausgleich zu Ihrem Berufsleben?

Yoga ist eigentlich immer ein Ausgleich, aber mich hat vor allem die Philosophie fasziniert, die dahintersteckt.

Als ausgebildete Krankenschwester und Masseurin hatten Sie bereits einen medizinischen Hintergrund. Half das bei der Yogaausbildung?

Ja, durchaus. Es ist von Vorteil, dass ich durch meine Ausbildungen bereits Kenntnisse in Anatomie und über verschiedene Krankheitsbilder hatte. Während meiner Tätigkeit als Masseurin vertiefte sich vor allem das Wissen über den Bewegungsapparat. Und durch meine Zusatzausbildung in der chinesischen Medizin für »Ausgleichende Punkt- und Meridian-Massage« erlangte ich noch mehr Verständnis für den Körper.

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Welche Yogaausbildungen haben Sie?

Die erste Ausbildung war 1990 in Hatha-Yoga, 2012 folgte eine Yin-Yoga-Ausbildung. Hierbei geht es in erster Linie um die Stimulation von Faszien – man bleibt lange in der jeweiligen Position und entspannt durch mittlere Dehnungen. Eine Yoga-Art, die gerade heutzutage den Menschen sehr guttut.

Während des Lockdowns nutzte ich die Zeit für weitere Ausbildungen bei Art of Living für klassisches, traditionelles Yoga sowie für die Meditation- und Atem-Lehrerausbildung.

Yoga, Meditation, Atemübungen – wie sehr ist das ohnehin miteinander verzahnt?

Yoga basiert auf fünf Pfeilern: Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atemübungen), Entspannung, Meditation sowie die Ernährung. Bis auf letzteres findet alles in einem Yogakurs statt. Natürlich spielt die Ernährung eine große Rolle, aber das würde den Rahmen eines Yogakurses sprengen.
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Ist gerade heute in unserer hektischen Zeit die beruhigende Wirkung von Yoga fast noch wichtiger als die körperliche?

Ich würde schon sagen, dass das über die Jahrzehnte wichtiger geworden ist. Zwar wussten Yogis schon immer, wie elementar ein ausgeglichener Geist ist, aber ich sehe in meinen Kursen, dass gerade die tiefgehende Entspannung für Kursteilnehmer unglaublich wohltuend ist. Sie betrachten Yoga nicht als Sport, sondern als eine Möglichkeit, ruhiger zu werden und abzuschalten.
War Yoga einst etwas für eine eingefleischte Gemeinschaft und wurde eher der Esoterik-Ecke zugeordnet, zählt es heute fast schon zum modernen Lifestyle. Können Sie sich das erklären?

Das stimmt, Yoga wird immer beliebter und bekannter, was sehr schön ist. Daran sieht man, wie groß die Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung auf breiter Ebene ist. In meine Kurse kommen Teilnehmer mit unterschiedlichen Hintergründen. Jeder kann Yoga praktizieren und genau das mitnehmen, was ihm guttut.

Es gibt auch keine Altersgrenze, oder?

Das ist das Schöne am Yoga: Aufgrund der verschiedenen Levels, vom sanften bis sportlichen Yoga, kann jeder nach seinen Bedürfnissen davon profitieren. Ich nehme in meinen Kursen Rücksicht auf die individuelle Anatomie eines jeden Einzelnen.

Was würden Sie den Einsteigern raten?

Zunächst sollte man sanft beginnen und – das ist das Wichtigste – sich nicht mit anderen vergleichen. Yoga ist keine Leistungssportart, was zugleich die größte Herausforderung ist. Als Teil der Leistungsgesellschaft sind wir darauf getrimmt, stets Anforderungen gerecht zu werden. Beim Yoga üben wir freundlich zu uns und unserem Körper zu sein. Es geht darum, dass wir mit Achtsamkeit praktizieren und der Geist ruhiger wird. Der Schwierigkeitsgrad der Übung ist zweitrangig.

Überdies sollte man keine Scheu davor haben, einfach einmal einen Kurs zu besuchen. Ich höre von Kurgästen im RoSana oft, dass Yoga nichts für sie wäre, weil sie nicht beweglich seien. Aber genau deswegen praktizieren wir ja Yoga! Man muss sich dabei nicht verknoten – es gibt hunderte Yoga-Übungen, auch einfache, die sehr effektiv sind.

Wie läuft eine Kursstunde bei Ihnen ab?​

Zu Beginn singen wir das Om, um im jetzigen Moment anzukommen. Anschließend werden die Gelenke mobilisiert und Atemübungen durchgeführt. Schließlich folgen verschiedene Haltungen, um den Körper ganzheitlich zu bewegen. Zum Schluss gehen wir in die Entspannung und eine kurze Meditation.

Wie viele Teilnehmer bleiben letztlich am Yoga dran?

Pauschal lässt sich das nicht sagen, aber gut tut es den allermeisten. Natürlich gehört auch ein bisschen Disziplin dazu, denn bestenfalls wird Yoga regelmäßig und auch zu Hause praktiziert.

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Rosana Gesundheitszentrum Quellensaal Yoga

247, 190, 34, 1

Yoga

Yoga wird seit vielen tausend Jahren praktiziert und zählt heute sogar zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Als indische philosophische Lehre umfasst Yoga sowohl geistige als auch körperliche Übungen. Diese haben sich zwar über die Jahrtausende gewandelt, doch an der Zielsetzung änderte sich nichts: Yoga harmonisiert Körper und Geist, es stärkt und entspannt zugleich. Im RoSana bieten wir sowohl im Rahmen unserer Kuren als auch in offenen Kursen verschiedene Formen des Yoga unter fachkundiger Leitung an.

Erfahren Sie mehr über Yoga im RoSana »

Ist es der Idealfall, Yoga im Rahmen einer Ayurveda-Kur kennenzulernen, da hier die Rahmenbedingungen schon zur Entspannung beitragen?

Grundsätzlich kann man natürlich immer mit Yoga beginnen. Es ist aber faszinierend zu sehen, dass RoSana-Gäste, beispielsweise im Rahmen einer Panchakarma-Kur, bei den Yoga-Übungen viel schneller Fortschritte erzielen. Eine Ayurveda-Kur kann also der ideale Zeitpunkt sein, um mit Yoga zu beginnen.

Kann man sich Yoga auch selbst beibringen?

Es ist ratsam, Yoga in der Gruppe beziehungsweise mit einem Yoga-Lehrer zu beginnen. Zwar gibt es Anleitungen auf YouTube oder in Zeitschriften, aber hier fehlt dann einfach das Korrektiv.

Und zum Schluss: Welchen Stellenwert hat Yoga für Sie ganz persönlich?

Zum einen gibt es für mich keinen schöneren Beruf – es ist ein großes Glück, so etwas Schönes täglich weitergeben zu können. Zum anderen habe ich in der Yoga-Philosophie meine seelische Heimat gefunden. Ich war zwar schon immer ein ruhiger Mensch, aber diese tiefe Entspannung, die Gelassenheit von innen heraus, habe ich erst durch Yoga erfahren.

Die offenen Kurse von Mechthild Brosch finden mittwochs um 8.15 Uhr (Hatha-Yoga) sowie donnerstags um 18.30 Uhr (Yin-Yoga) statt. Sonntags bietet sie im Wechsel mit Gabi Mai um 18 Uhr eine weitere Yin-Yoga Stunde an.

RoSana-Kurgäste haben zweimal am Tag die Möglichkeit Yoga unter Anleitung von Mechthild Brosch oder Gabi Mai zu praktizieren.

Mehr zu unseren Yoga-Kursen erfahren Sie hier »

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